@ 4x
Habe mich früher überhaupt nicht für die Finanzmärkte interessiert. Es war für mich eine ganz und gar trockene Materie. Dazu kamen Warnungen meiner Eltern, an der Börse würde man bestenfalls Haus und Hof verlieren, aber eher noch Kopf und Kragen.
Zweifel an dieser Theorie kamen mir erstmals, als sich ein guter Freund immer die teuersten Klamotten leisten konnte. Als ich da mal nachfragte erzählte er mir dann von der Börse. Dieser Freund ist von Beruf Bäcker und verdient dort kaum das Schwarze unter seinen Fingernägeln. Dazu fällt mir gerade dieser Börsenguru und Megaspinner ein, der auch an der Börse, oder besser mit seinen "Insidertips" Millionär wurde.
Als in den Nachrichten dann immer neue DAX Höchststände gemeldet wurden, wachte ich langsam auf. Die Spitze des Jahres 2001 war noch lange nicht erreicht und so konnte fast jeder Vollidiot ein kleines Vermögen machen. Dieses Kunststück gelang sogar mir und das, obwohl ich keinen blassen Schimmer von dem hatte, was ich da tat. Ich jonglierte mit Optionen und hatte mir schon ausgerechnet, wann ich denn wohl die Gebrüder Albrecht ablösen würde.
Es kam, wie es kommen mußte. Internetwerte, Biotechnologie, ja selbst Volksaktien wie die Telekom brachen weg wie Streichhölzer . Der Neue Markt verlor ich glaube in der Spitze 97 % seines Wertes. Firmen wie Comroad, EM-TV, Infomatek waren das Papier nicht wert auf dem die ausgegebenen Aktien gedruckt waren.
Nachdem ich aus einem kleinen Betrag ein kleines Vermögen gemacht hatte, machte ich nun aus einem kleinen Vermögen wieder ein Trinkgeld.
In der Endzeit des Börsenbooms hatte ich keinen Arbeitskollegen, der keine Aktien hielt. In den Pausen gab es nur ein Thema. Für Fußball interessierte sich kein Mensch mehr.. Nachdem alles vorbei war, hatte niemand mehr Wertpapiere und wer noch ein Wort über die Börse verlor, mußte aufpassen nicht eins in die Fresse zu kriegen.
Natürlich war mir auch der Spaß vergangen und ich leckte meine Wunden.
Mir war klar, dass ich mir ein zweites mal ein solches Desaster nicht mehr erlauben konnte. Sollten meine Eltern etwa doch Recht gehabt haben?
Ich beschloß Ahnung von der Materie zu kriegen, laß unzählige Bücher und studierte die Möglichkeiten des Internet. Fundamentale Daten lasse ich links liegen. Technische Ansätze stehen seitdem im Vordergrund. MM und RM haben bei mir oberste Priorität. Ich handel auch keine Optionsscheine mehr. Aus Optionsscheinen wurden Zertis. Sie sind besser zu durchschauen und man kann mit ihnen besser kalkulieren. Da es aber immer wieder zu Ungereimtheiten bei der Preisstellung kam, bin ich seit einiger Zeit auf CFD´s umgeschwenkt.
Auch weiterhin möchte ich CFD´s handeln, widme nun aber die meiste Zeit dem FOREX Handel in der Demo. Früher hätte ich die ausgelassen.
Als einen Profi würde ich mich sicher noch nicht bezeichnen, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Zuletzt geändert von pitbull am 01.02.2005, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.