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Moderator: WorldTra.de

Beitragvon pitbull » 08.10.2005, 00:08

@ Papi;

nein, anders herum wird ein Schuh draus. Wenn ich im Minus nachkaufe, so handle ich gegen den Markt. Der Markt zeigt mir doch die Richtung. Wenn ich überhaupt ins Minus gekommen bin, so ist der Markt doch in die andere Richtung gelaufen. Kaufe ich nun nach, so bleibe ich doch bei meiner Richtung und höre nicht auf ihn.

Wenn ich es aber so mache wie Detlef, dann schwimme ich mit dem Markt und mit der Richtung, die er mir vorgibt. Im Verlustfalle kaufe ich nicht etwa nach, sondern drehe meine Posi um, also in Marktrichtung, weil der Markt immer Recht hat.

Laufe ich bei einer Posi in den Gewinn, und kaufe nach, so geht mein Nachkauf doch in die vom Markt eingeschlagene Richtung. Wieder schwimme ich mit ihm.

Jetzt zu der Frage, wann drehe ich eine Posi? Wenn ich mit ihr in eine von mir vorher festgelegte Pipzahl (oder Geldsumme) ins Minus geraten bin! Allein dieses Ereignis zeigt mir an, dass der Markt nicht in die von mir gewünschte, sondern in die Gegenrichtung läuft.

Also tue ich dem Markt den Gefallen und laufe mit ihm und nicht gegen ihn. Es kommt mir nicht darauf an gegen den Markt am Ende Recht zu behalten, sondern es geht einzig und alleine darum, mein Geld nicht zu dezimieren und dann folglich mein Geld zu vermehren. Als Trader muss man umdenken. Im normalen Leben mag es Dir Vorteile bringen Recht zu behalten. Beim Trading kann es Dich Kopf und Kragen kosten. Von mir aus kann der Markt immer Recht behalten, ich gebe es ihm, die Hauptsache ist doch, dass er mir dieses "Nachgeben" fürstlich belohnt.

Mit dem ständigen Nachkauf im Verlust, bei Bedarf noch zusätzliches Geld von weiteren Konten nachzuschießen usw. verfolgen wir den klassischen Martingale Ansatz, der immer irgendwann im Totalverlust endet. Wir setzen alles auf eine Karte, nur um am Ende unsere anfangs gewollten 3 Pips Plus zu bekommen. Das steht in keinem Verhältnis. Da besteht ein Chance/Risiko/Verhältnis, wie es mieser nicht sein kann.
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon nico » 08.10.2005, 09:03

@pitbull

bin 100% deiner Meinung

@papi

ich kann absolut nicht nachvollziehen wieso du im Verlustfall einer Posi noch grössere Verluste in Kauf nimmst indem du weitere Posis aufbaust nur um nicht zu akzeptieren dass es im Forexhandel eben auch Verlustrades gibt. Verluste gehören zum Handeln dazu, ist einfach so.

Man kann dem Markt nicht seine Meinung aufzwingen. Der Markt hat immer Recht

Diese "Strategie" funktioniert mental vielleicht noch mit minilots aber sicher nicht mehr mit lots.

Schönes Wochenende @all
nico
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Beitragvon Papillon43 » 08.10.2005, 17:48

Hallo zusammen,
Es ist schon höchstinteressant,wie Herr Wormstall arbeitet.Ich weiss nicht,ob dieser Ansatz im Forex funktioniert,aber das müsste genauso klappen.
Herr Wormstalls Prinzip ist recht einfach.
Man muss die Verluste durch Begrenzung gering halten und die Positionen drehen.Dadurch ergibt sich automatisch,das man in Kürze immer mit dem Markt geht.Die Gewinne ergeben sich automatisch und werden nicht erzwungen.Der Verlust ist immer festgelegt.Das
Chance/Risikoverhältnis erhöht sich drastisch und die Chancen,grosse Rallys mitzunehmen kommen automatisch.Man könnte mit Stops experimentieren,die gleichzeitig Wendepunkt per Limitorder sind.In der Gewinnzone mit Trailing hinterher und erneuten Limitordern mit Stop versehen als Wendepunkt.Ich werde das auf jeden Fall längere Zeit testen.
Ich probiere erst mal mit 30 Pip Stop (Drehpunkt) und 30 Pip Stop hinterherziehen.
Gruss
Papi
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Beitragvon pitbull » 08.10.2005, 18:19

Hallo Papi,

das finde ich prima, dann sind wir schon 3, die das testen. So wie Du es beschreibst, will ich es auch versuchen.

Chris hat ja schon geschrieben, dass Detlef noch auf mehr Dinge achtet, wie z. B. die Volatilität. Je nach Kontostand kauft er dann einen eher volatilen Wert (im FOREX könnte das z. B. GBP/USD sein) oder einen eher weniger volatilen Wert (im FOREX könnte das z. B. EUR/CHF oder EUR/GBP sein).

Dann hält er seine oder seinen größten Gewinner auch regelmäßig über Nacht. Wenn er am nächsten Tag neue Posis eingeht, so riskiert er maximal die Gewinne vom Vortag. Hat er an einem Handelstag sein tägliches Gewinnziel erreicht (bei ihm sind es 1.000 USD), so baut er Positionen kontinuierlich ab, um sein erreichtes Gewinnziel für diesen Tag nicht mehr aus den Händen zu geben. Neben der klassischen Charttechnik wählt er seine Werte auch gerne unter Berücksichtigung von News aus. Es gibt für den Aktienhandel verschiedene Stimmungsindikatoren, aus denen man ableiten kann, ob die Tagesstimmung der Marktteilnehmer eher bullisch oder bearisch ist. Das gibt auch oft den Ausschlag, ob er LONG oder SHORT geht. Müsste mich mal schlau machen, ob es für FOREX auch Stimmungsindikatoren gibt.

Es gilt also noch einige Feinheiten mit einzubauen, aber das kann ja nach und nach geschehen. Das Grundgerüst bzw. den Grundgedanken dieses Ansatzes finde ich total logisch.

Eines steht jedenfalls fest, wenn man ein solches System beherrscht, dann braucht man sich um grössere, das Konto gefährdende Verluste keine Sorgen mehr zu machen und es ist auch mit größeren Positionen mental handelbar.
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon Papillon43 » 08.10.2005, 19:39

Hallo,
Also wenn ich mir die Charts so betrachte in höheren Zeitintervallen,kann man bei Longeinstiegen bei GBP-CHF und GBP-USD im Moment nicht viel verkehrt machen.Aufpassen müssen wir nur,das die Posis bei Seitwärtsphasen nicht zu oft gedreht werden und die Gewinne aus den Trendphasen mehr als auffressen.Und bei stark volatilen Paaren sollte man einen grösseren Stop in Betracht ziehen zwischen 50 und 70 Pips.Man kann im Chart nachvollziehen,
wie weit so normale Korrekturen gehen.Oder man nimmt in Kauf,das man teilweise öfter dreht,bis der Trend weiterläuft.Dann hat man etwas Einbussen.
Bei anderen Paaren wiederum kommt man locker mit 30-40 Pip Stopploss aus.Man muss ja auch den Stop im Gewinnfall nicht zu nah heranziehen.Es sei denn,es wäre angebracht.
Gruss
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Beitragvon pitbull » 08.10.2005, 20:30

Habe mal meine gesammelten Traders Hefte durchgesehen und in den Jahren 2004 und 2005 ganze 18 Artikel von Detlef Wormstall gefunden. Die werde ich mir nun der Reihe nach nochmal durchlesen. Durch diese Lektüre werde ich seinem Ansatz sicher noch einen erheblichen Schritt näher kommen.

Fraglich bleibt natürlich die Anwendbarkeit auf den FOREX Markt. Da seine Vorgehensweise aber Schwerpunkt mäßig auf ausgewogenes Risikomanagement, Moneymanagement, Positionsgrößenbestimmung und stimmiges Chance/Risiko/Verhältnis ausgelegt ist, dürfte sich das ähnlich auch auf FX übertragen lassen. Er setzt auf den Trend und die FOREX Märkte sind im Vergleich mit anderen Märkten sehr Trendy. Außerdem verfolgt er exzessiv die Richtung "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen".

All diese Dinge können auch im FOREX Handel nicht falsch sein. :)
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon Papillon43 » 08.10.2005, 22:45

Ich habe gelesen,das ausser einer passenden Strategie und entwickeltes MM/RM die allerwichtigste Voraussetzung für erfolgreiches Trading die mentale Stärke und richtige Geisteshaltung ist.Manipulierung der eigenen Trades (Selbstsabotage) durch Angst und negatives Denken haben mich immer am Gewinn vorbeigelenkt und in den Verlust geführt.Eine Einhaltung
an das System ist Foraussetzung,wenns geht ohne jegliche negative Regung beim traden.Sobald Zweifel am eigenen System aufkommen,verliert man.Hat man Angst zu verlieren,aus welchem Grund auch immer (Unterkapitalisierung und Geldnot) wird man verlieren.Mentales Training ist also für den Erfolg enorm wichtig.Die Psyche muss immer in bester Verfassung sein.Wenn nicht,besser das richtige Trading um grosse Summen einstellen,bis der Kopf wieder stimmt.Nie mit Gewalt was versuchen in schlechter Verfassung.
@pitti,
Ich kann mir gut vorstellen,das es im Forex funktioniert..Es kann zwar vorkommen,das man öfter ausgestoppt wird und anfängt zu zweifeln.Aber auf Dauer gesehen muss es ein Erfolgreicher Ansatz sein.So werden die Verluste von vorn herein akzeptiert und ich komme nicht auf die wahnwitzige Idee,Verluste nicht zulassen zu wollen.Herr Wormstall sagt auch,Verluste lässt er nicht zu.Damit meint er,er gibt dem Markt nicht die Gelegenheit,grosse VErluste entstehen zu lassen.Somit wäre es ein Verluste laufen lassen.Er macht es richtig.Und er gibt sich mit 1 % GEwinn pro Tag zufrieden.Sehr vernünftig.
Gruss
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Beitragvon pitbull » 08.10.2005, 23:38

Ja Papi, wobei bei ihm 1 % = 1.000 $ sind. So "bescheiden" wäre ich auch gerne. ;)

Mit der Psyche, das sehe ich genauso. Übrigens hat Matze hier ein e-book eingestellt. Das finde ich sehr gut, durchlesen und beherzigen lohnt sich.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, welchen enormen Belastungen man ausgesetzt ist, wenn es um hohe Einsätze geht. Das kann ich nur dann händeln, wenn ich ganz klein anfange und mit zunehmendem Erfolg erhöhe und wenn ich sicher sein kann, dass ich zwar auch Einzelverluste machen werde, diese aber niemals mein Konto gefährden werden. Diese Vorgabe kann aber nur dann erfüllt werden, wenn ich selbst dafür sorge, dass KEIN TRADE zu stark ins Minus läuft. Bei kleinem Minus MUSS ich daher drehen oder glattstellen.
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon etfrh » 09.10.2005, 11:44

Hallo papi und pitbull,

Ihr wisst, dass ich die etwas deutlichere Sprache bevorzuge.
Deshalb sage ich euch, nachdem ich die letzten Postings gelesen habe, war ich im ersten Moment ziemlich sauer auf auch. Ich hab nur gedacht, da sind die wieder so flatterhaft und treiben eine neue Sau durchs Dorf.

Dafür muss ich mich in aller Form entschuldigen. Denn, nachdem ich Eure Postings mehrmals gelesen habe ist mir die Lösung meines Problems wie ein Geistesblitz durch den Kopf geschossen.

Ich bin voll Eurer Meinung, dass die psychische Verfassung und die mentale Stärke der Schlüssel zum Erfolg eines Traders ist. Aber was ist besser für die Psyche als Gewinn und nicht zuletzt eine hohe Trefferquote. Leider haben die meisten Systeme nur eine relativ geringe Trefferquote.

Wenn ich auf den letzten Kontoauszug verweisen darf. Dies Demokonto hab ich Freitag beendet. Insgesamt habe ich ab dem 12.09. 160 Trades gemacht. Dabei ist eine Rendite von 95,9% rausgekommen.
Von diesen 160 Trades waren 23 Minustrades.
Von diesen 23 Minustrades konnte ich 17 durch Nachkaufen insgesamt ins Plus bringen.
Damit waren nur 6 Trades effektiv im Minus.
Das entspricht einer Trefferquote von 96 %
Leider muss ich zugeben, die 4% Minustrades waren das große Problem. Da war nur ein Trade in der Lage das Ergebnis total zunichte zu machen bis zum Margincall.

Ihr könnt mir glauben, dass ich hart an der Lösung dieses Problems gearbeitet habe. Ich war nicht bereit dazu meine Strategie nur wegen dieses Problems zu beerdigen.

Offensichtlich sind hier im Forum einige anderer Meinung, nämlich, das man ein Problem in einer Strategie am besten nicht löst, sondern das man sich besser einer neuen Strategie zuwendet.

Wie dem auch sei. Auf jeden Fall bin ich mir 100% sicher durch eure Diskussion der Lösung meines Problems ein entscheidendes Stück näher gekommen zu sein.

Dafür muss ich mich bedanken

Und damit hat sich auch der Zweck dieses Forums und mein Gedanke, meine Strategie durch Diskussion und Input von außen weiterzuentwickeln voll erfüllt.


Viele Grüße
Etfrh

P.S. ein Zitat, nicht von mir, find ich aber gut

„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein“
etfrh
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Beitragvon Papillon43 » 09.10.2005, 13:13

Hallo Willi,
Nach wie vor ist deine Strategie nicht zum scheitern verurteilt und sie wird mit Sicherheit NICHT weggeworfen.Aber es ist besser dem Markt vorzugeben,wieviel Minus er machen darf und nicht die Chance,durch nur einen Trade dein Konto zu ruinieren.Wenn ich den Einstieg trainiere und weit genug perfektionieren kann,dann kann ich mir auch einen fest eingestellten Verlustpunkt festsetzen.Wenn ich dann daneben liege bin ich froh,das diese Schwelle da ist.Denn wenn mir der Trade aus den Händen gleitet,kann ich keine richtige Entscheidung mehr finden wann ich den Trade beenden muss,wann ich nachkaufen muss,wann alles zu spät ist.Danach ist die Psyche
soweit,das sie wieder ganz neu aufgebaut werden muss.Denn dann träume ich schon von Minustrades.
Gruss
Papi

PS:In Zukunft werde ich in zwei Konten verschiedene Strategien traden.In einem das RSI-System nach etfrh mit Stop und in dem anderen das Stop-Reverse System nach Detlef Wormstall.
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