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Alles zu Wilhelms Weg

Moderator: etfrh

Beitragvon FxFan » 04.02.2006, 18:15

Genau, mit Hedgen werden Buch-Verluste - wenigstens zunächst - eingefroren. Man ist nicht bereit, die 1. im Buch-Verlust befindliche Position zu schließen und eröffnet stattdessen eine 2. Position in der Hoffnung, wie auch immer den Buch-Verlust nicht realisieren zu müssen. Und zwar den nun Gesamt-Buch-Verlust aus der Verrechnung beider Positionen.

Der Buch-Verlust der 1. Position wird mitgeschleppt auf eine andere Kursebene. Irgendwann muß die Entscheidung fallen, wo die 2. nun im Plus befindliche Position aufgelöst wird. Sie muß möglichst da fallen, wo der Kurs wieder in Richtung der 1. Position dreht. Denn ansonsten vergrößert sich der Buch-Verlust der 1. Position nach Schließung der 2. Position. Und genau das sollte ja ursprünglich mit dem Hedgen vermieden werden.

Macht es stattdessen Sinn, bereits vor Erreichen des zu verschmerzenden Buch-Verlusts der 1. Position diese zu hedgen, um noch Spielraum zu haben, falls der Kurs nach Auflösen des Hedges sich wider Erwarten weiter negativ entwickelt?

Um beim Beispiel zu bleiben:
Eröffnung 1. Position bei 1,2000, Schmerzgrenze bei 1,1980 (also -23 Netto-Pips)
Kurs sinkt auf 1,1990: 1. Position wird bereits jetzt gehedget
Der Kurs sinkt etwas, um dann auf 1,2000 zu steigen. Hedge wird aufgelöst, -13 Netto-Pips Verlust realisiert, obwohl der Buch-Verlust die Schmerzgrenze von -23 Netto-Pips noch gar nicht erreicht hatte.

Sinkt der Kurs erneut, was dann? Dann sind theoretisch nur noch 10 Netto-Pips (wegen 3 Pips Spread nur 7 Brutto-Pips) Spielraum bis zum Erreichen von insgesamt maximal -23 Netto-Pips. Das kann man also nicht oft machen.

Wenn der Hedge noch früher angesetzt wird, wird man sehr oft Verluste realisieren müssen, die man ja eigentlich vermeiden wollte.

Fazit: Hedgen kann eine 2. Chance für die 1. Position sein, sofern ein günstiger Zeitpunkt für das Schließen der 2. Position gefunden wird. Der günstige Zeitpunkt kann im Grunde nur ein erneutes, entsprechend der Strategie angezeigtes Signal in Richtung der 1. Position sein. Und es muß ertragreicher als das ursprüngliche Signal sein. Wenn man dabei eine gute Trefferquote hat, können Hedges öfter insgesamt positiv aufgelöst werden. Wie es bei Dir, etfrh, also der Fall zu sein scheint.

Wenn nicht, hätte man das Problem "Verlust" nur vertagt. Denn es kann ja vorkommen, daß öfter ein und dieselbe Position gehedget werden muß, weil sie nicht richtig vom Fleck kommt und immer um den Bereich der Schmerzgrenze pendelt. Negative Nebeneffekte sind dann auch, daß - wenn bei CMS auch nur einfache - Margin blockiert ist, die Spielraum für andere Trades einschränkt. Und daß die Trades psychisch noch nicht abgehakt werden können, da sie noch immer laufen.

War für mich jetzt auch nochmal gut, mich mit den Thema beschäftigt zu haben.
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von Anzeige » 04.02.2006, 18:15

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Beitragvon pitbull » 04.02.2006, 20:14

@ etfrh

das Hedging hat die gleiche Wirkung wie das Setzen eines SL, es führt zur Verlustbegrenzung. Man könnte auch sagen, es ist eine andere Variante des SL. Da es vielen Tradern psychisch hilft, muss sie als eine hilfreiche Variante eingestuft werden.

Diese psychische "Krücke" (ist jetzt gar nicht negativ gemeint, denn alle Tricks, die zum Tradingerfolg beitragen, sollten genutzt werden) erkauft man sich zwar mit der zusätzlichen Marginbindung und evtl. ein wenig Overnight Interest, aber der Wert des psychologischen Vorteils gleicht diese Nachteile meiner Meinung nach wieder aus.

Daher Willi, gratuliere ich Dir zu Deiner neuen Vorgehensweise!

Drei Fragen möchte ich Dir noch stellen, die sicher viele Leser interessieren.

1. Nachkauf - Kaufst Du nun gar nicht mehr nach, weder im Gewinn, noch
im Verlust?

2. Eröffnest Du jetzt grundsätzlich bei -20 Pips eine Hedgingposition, oder
war das nur ein Beispiel?

3. Hast Du auch schon eine Exitstrategie entwickelt (wann nehme ich
Gewinne mit, wann und wie ziehe ich meinen SL nach), oder machst
Du das noch immer diskretionär?
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon pitbull » 04.02.2006, 20:28

@ FX Fan

Du hast vollkommen Recht. D. Wormstall handelt hauptsächlich Aktien.

Dass man seine Strategie nicht 1:1 auf den FOREX Markt übertragen kann, ist sehr wahrscheinlich. In etwas modifizierter Form halte ich das jedoch für möglich.

Er arbeitet mal mit sehr volatilen Aktien und auch mal mit weniger volatilen Papieren. Das richtet sich nach seinem Konto und dem Ausgang vorheriger Trades.

Im FX gibt es ebenfalls ausgesprochen volatile Pairs wie z. B. den Cable und wenig volatile, wie z. B. den EUR/CHF.
Viele Grüße
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Beitragvon FxFan » 04.02.2006, 22:10

@ pitbull

Wie ich in meinem vorherigen Post schrieb, ist gerade bei CMS beim Hedgen keine zusätzliche Margin erforderlich. Einer der CMS-Vorteile, der in der Praxis aber kaum Bedeutung haben wird, da es kaum jemand in Anspruch nehmen wird. CMS-Site: "Hedge your trades without any additional margin." Wohl aber fällt bei jedem Hedgen - wie bei jeder normalen Positionseröffnung - immer der normale Spread an.

Es gibt sogar ausgesprochen kaum volatile Paare wie z. B. EUR/GBP. Da bewegt sich im Verhältnis zum Cable kaum was. Aber Wormstall schätzt morgens an Hand von Fundamental-Daten, wie welcher Wert laufen könnte, wenn ich's richtig in Erinnerung habe. Das ist bei wenig volatilen Forex-Pairs wahrscheinlich ungleich schwerer.
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Beitragvon WorldTra.de » 04.02.2006, 22:17

Moin Moin,

bei CMS ist es immer noch so, das bei Hedgepositionen keine weitere Marginanforderung anfällt. Lediglich derSpread wird auch hier berechnet. Bei anderen Brokern ist durch die Gegenposi ein weiterer Teil der verfügbaren Margin blockiert und wird dadurch zur used Margin.

Gruss

Matze
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Beitragvon FxFan » 04.02.2006, 22:45

Danke für die fixe Reaktion, Matze. War nur ein Test, ob Du mitliest :D

Hatte es doch noch auf der Site gefunden und schnell meinen Post dementsprechend editiert.
Zuletzt geändert von FxFan am 04.02.2006, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon WorldTra.de » 04.02.2006, 22:59

;D
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Beitragvon pitbull » 05.02.2006, 01:32

@ FX Fan und Matze

da hatte ich wohl etwas falsch verstanden. Da ich die Möglichkeit des Hedgings noch nie in mein Trading mit einbezogen hatte, war ich der irrigen Annahme, CMS würde auch hierfür weitere Margin blockieren.

Um so besser, wenn es nicht so ist. Danke für die Info, wieder etwas dazugelernt.

Die Sache mit dem Spread ist meiner Meinung nach kein Nachteil. Sagen wir ich eröffne eine Position und hedge diese dann, so fallen 6 Pips Spread an.

Wenn ich nun eine Position eröffne und diese im Verlust schliesse, so fallen 3 Pips Spread an. Beim nächsten eindeutigen RSI-Signal eröffne ich wieder eine Position, um hiermit meinen Verlust wieder wett zu machen. Dann fallen auch hier wieder 3 Pips Spread an, zusammen also auch 6 Pips Spread.

Es macht also keinen Unterschied, oder begehe ich jetzt einen Denkfehler?

Von daher würde ausschließlich der äußerst geringe Overnight Interest anfallen, der nach Aufrechnung beider Positionen leicht negativ ausfällt.

Von daher finde ich Willi´s Idee nicht schlecht, bin mal auf seine Antworten gespannt. :ja:
Viele Grüße
pitbull

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Beitragvon AndyV » 05.02.2006, 10:38

Ich finde es geht nichts über einen Stop. Wenn man falsch liegt, dann raus aus dem Markt. Kurz und schmerzlos. Denn der erste Verlust ist der kleinste.
Vergleich Aktien-Forex: Man kann den Aktienhandel nicht mit Währungen vergleichen. Unternehmen steigern ihren Wert und danach werden Aktien ge-und verkauft. Währungen funktionieren anders.
Wie funktionieren Währungen??? Die BigPlayers sind fast alle Ausbruchstrader! Warum?? Weil der Forexmarkt ein Ausbruchsmarkt ist.
Vor allem beim Daytraden. Schaut euch mal EUR/USD im Balkenchart mit 1h in einer Vergrößerung an die ca. 5 Tage darstellt.
Der Kurs verweilt sehr oft in Rangen und springt dann sehr schnell (1-2h)
in die nächste Range, und verweilt dort bis der nächste Sprung erfolgt. z.B am Freitag um 14:30. Da kein Indikator der Welt anzeigen kann, in welche Richtung der Sprung geht, sind meiner Erfahrung nach Indikatoren im Daytrading nicht zu gebrauchen.Auf Tagesbasis sieht das wieder anders aus.
Andy
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Beitragvon FxFan » 05.02.2006, 11:20

Genau, bei Währungspaaren werden 2 Wirtschaftsräume miteinander verglichen. Diese können sich auch parallel in 1 Richtung entwickeln. Dann wäre das eine Seitwärtsbewegung, obwohl beide Wirtschaftsräume im Vergleich zu anderen vielleicht gestiegen sind.

Aktien spiegeln den Wert von Unternehmen wieder. Sie können sich um mehrere 100 % bewegen, was bei Währungen kaum möglich sein dürfte.

Stimmt, Freitag 14.30 war richtig was los. Jeden 1. Freitag im Monat kommen die für Forex ausschlaggebendsten News. Mit Indis ist das zwar so eine Sache. Aber die EMAs 25 und 200 im GBP/USD 1 min Chart haben auch schön und frühzeitig angezeigt, was Phase ist.

Langsam weichen wir aber vom eigentlichen Thema des Threads ab...
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