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Alles zu Wilhelms Weg

Moderator: etfrh

Beitragvon pitbull » 05.02.2006, 12:46

Ja genau. Die Unterschiede zwischen Aktien und FX sind schon klar und daher kann man ein Aktiensystem nicht einfach übernehmen, da bedarf es sicher einiger Modifikationen. Die eine oder andere Anregung könnte jedoch durchaus hilfreich sein. Will das aber hier jetzt nicht näher ausführen, da es wirklich nicht zu diesen Thread passt.

Es gibt Indikatoren Fans und Intdikatoren Ablehner und noch welche die sie bedingt als Hilfsmittel akzeptieren. Auch hier will ich gar keine Wertung abgeben. Nur soviel dazu, man kann auch völlig ohne sie erfolgreich traden. Es gibt aber auch Trader, die mit ihnen arbeiten und ebenfalls Erfolge haben. Daraus schließe ich, dass es nicht auf sie ankommt, sondern auf andere Teile eines Ansatzes.

Ob man nun mit SL oder mit hedging arbeitet, ist gehopst wie gesprungen. Beides hat am Ende den gleichen Effekt. Den einen Trader belastet es eben, wenn er einen Verlust realisieren soll, den anderen belastet es, wenn er ein ungelöstes Problem weiter mit sich rumschleppen soll. Von daher, jeder wie ihm beliebt.

Viel bemerkenswerter finde ich da schon die allgemeine Einsicht, dass es ohne Risikobegrenzung nicht geht und dass Nachkäufe im Verlust das Risiko nicht verringern, sondern erhöhen. Auf Basis dieser allgemein gültigen Tradinggrundregeln kann man über jedes System sprechen, auch wieder über dieses. :bindafür:
Viele Grüße
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von Anzeige » 05.02.2006, 12:46

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Beitragvon FxFan » 05.02.2006, 14:00

Im normalen Leben ist es unerläßlich Grenzen zu setzen. Um sich selbst zu schützen oder bspw. als Erziehungsmaßnahmen für Kids, um sie zu schützen oder sie auf's Leben vorzubereiten. Das machen wir oft automatisch, es ist zur Gewohnheit geworden. Nach meinen Beobachtungen setzten manche allerdings Grenzen recht spät und beklagen sich auch noch über das negative Ergebnis. Aber das lassen wir mal dahingestellt.

Ich meine nur, daß man überall Grenzen setzen muß, denn nichts kann man ewig negativ laufen lassen. Irgendwann ist Schluß, besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ergo muß es auch im Trading so gemacht werden. Und wenn die Strategie wirklich gut ist, kommen nach einem ausgelösten Stop auch wieder erfolgversprechende Setups.

Ich weiß, das mentale Problem ist, daß Kurse nach ausgelösten Stops manchmal dann doch in die richtige Richtung drehen. Aber was ist, wenn sie das eben nicht machen? Es wird nur eine Lösung bleiben: für Stops müssen sinnvolle Werte gefunden werden.
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Beitragvon pitbull » 05.02.2006, 15:57

FxFan hat geschrieben:Ich meine nur, daß man überall Grenzen setzen muß, denn nichts kann man ewig negativ laufen lassen. Irgendwann ist Schluß, besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ergo muß es auch im Trading so gemacht werden. Und wenn die Strategie wirklich gut ist, kommen nach einem ausgelösten Stop auch wieder erfolgversprechende Setups.


Sehr richtig! Hieran wird sich die RSI Strategie messen lassen müssen. Ist sie gut genug, dass sie bei konsequenter Risikokontrolle (Verzicht auf Nachkäufe im Verlust, setzen von SL bzw. alternativ hedging) unter´m Strich noch Gewinne abwirft?

Außerdem handelt es sich bisher immer noch nicht um ein vollständiges System, bisher haben wir lediglich den Entry definiert, ein System besteht aber aus ein paar Bausteinen mehr ...
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Beitragvon etfrh » 05.02.2006, 22:02

AndyV

Für dich als Ausbruchstrader gebe ich sogar zu das du als Risikobegrenzung nur mit einem SL arbeiten kannst. Wenn sich ein vermeintlicher Ausbruch als False Break Out herausstellt ist nur ein SL sinnvoll. Da hilft kein Hedge.
Was aber hier diskutiert wird ist eine ganz andere Art zu traden. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen –ich wünsche dir als Ausbruchstrader wirklich den allergrößten Erfolg- aber ich halte weiterhin meine Meinung aufrecht, dass ich nicht unbedingt das, was für deine Strategie richtig ist, als richtig für diese Strategie übernehmen muss.
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Beitragvon etfrh » 05.02.2006, 22:12

FxFan hat geschrieben:Um beim Beispiel zu bleiben:
Eröffnung 1. Position bei 1,2000, Schmerzgrenze bei 1,1980 (also -23 Netto-Pips)
Kurs sinkt auf 1,1990: 1. Position wird bereits jetzt gehedget
Der Kurs sinkt etwas, um dann auf 1,2000 zu steigen. Hedge wird aufgelöst, -13 Netto-Pips Verlust realisiert, obwohl der Buch-Verlust die Schmerzgrenze von -23 Netto-Pips noch gar nicht erreicht hatte.

Sinkt der Kurs erneut, was dann? Dann sind theoretisch nur noch 10 Netto-Pips (wegen 3 Pips Spread nur 7 Brutto-Pips) Spielraum bis zum Erreichen von insgesamt maximal -23 Netto-Pips. Das kann man also nicht oft machen.

Wenn der Hedge noch früher angesetzt wird, wird man sehr oft Verluste realisieren müssen, die man ja eigentlich vermeiden wollte.



FxFan

diese Ausführungen verstehe ich nicht so ganz

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Beitragvon etfrh » 05.02.2006, 22:33

pitbull hat geschrieben:
Drei Fragen möchte ich Dir noch stellen, die sicher viele Leser interessieren.

1. Nachkauf - Kaufst Du nun gar nicht mehr nach, weder im Gewinn, noch
im Verlust?

2. Eröffnest Du jetzt grundsätzlich bei -20 Pips eine Hedgingposition, oder
war das nur ein Beispiel?

3. Hast Du auch schon eine Exitstrategie entwickelt (wann nehme ich
Gewinne mit, wann und wie ziehe ich meinen SL nach), oder machst
Du das noch immer diskretionär?


1)Nachkauf mache ich durchaus noch. aber nicht mehr anstelle eines Stops oder einer Hedgeposi um einen schlechten Einstieg zu retten.

2)ich halte mich bei der positionierung eines Hedgeauftrages nicht grundsätzlich an -20 pip sondern eher an markante Punkte z.b. dem ersten Hoch bei der Ausbildung eines Doppeltops usw.

3)Das Thema 1 oder 3 Pip hat sich doch schon lange erledigt. Natürlich nehme ich soviel wie möglich. Ich ziehe so schnell wie möglich mein Limit oder SL in den Plusbereich um den Trade aus dem Feuer zu nehmen. Den SL nachziehen mache ich noch nicht.

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Beitragvon etfrh » 05.02.2006, 22:41

FxFan hat geschrieben:Amen ;) Volle Zustimmung, pitbull, genau so ist es. Man kommt nicht drumherum zu lernen es umzusetzen.

Und hier noch ein Zitat aus meinem Thread "Betriebskosten":

FxFan hat geschrieben:Aus der aktuellen TRADERS'-Ausgabe 8/05 Seite 35 (Buchbesprechung "Come Into My Trading Room"):

"Auch Verluste unterzieht der Autor einer genauen Analyse. Wie entstehen diese? Natürlich sind sie vom Händler nicht erwünscht, aber sie sollten stets in die Planung mit einfließen. Verluste sind das Geschäftsrisiko und die -kosten eines Traders. Andere Unternehmen zahlen Pacht, Angestellte usw. Diese Kosten sind für einen Trader eher gering - man muß nur lernen, sie als Betriebskosten zu akzeptieren, nicht als unangenehme Gäste."



volle Zustimming. Allerdings gebe ich auch zu bedenken: wer nicht ständig an seinen Kosten arbeitet wirds auf Dauer schwer haben.

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Beitragvon FxFan » 05.02.2006, 23:33

@ etfrh

Das Beispiel war für die Überlegung gedacht, die Hedge-Position nicht erst bei der Schmerzgrenze zu eröffnen, sondern bereits vorher, um noch gewissen Spielraum zu haben. Denn wenn sie erst bei Schmerzgrenze eröffnet wird, darf sie erst dann wieder aufgelöst werden, wenn der Kurs in die richtige Richtung geht. Wenn der Kurs nach Auflösen wider Erwarten in die falsche Richtung weitergeht, wird ja die Schmerzgrenze letztendlich dann doch überschritten.

Anders ausgedrückt: Wenn der Kurs seine "2. Chance" nicht nutzt, wird die Schmerzgrenze überschritten.

Klar, die Betriebskosten müssen weitaus geringer als die Gewinne sein. Wie bei jedem anderen Geschäft auch, weil's sich sonst einfach nicht lohnt.
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Beitragvon pitbull » 05.02.2006, 23:56

@ etfrh

Vielen Dank für die Antworten.

Ich begrüße die neuerliche Weiterentwicklung des RSI Systems sehr und versuche mich mal mit dem nachahmen der etwas veränderten Vorgehensweise.

:olympia:
Viele Grüße
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Beitragvon FxFan » 09.02.2006, 18:35

Heute ist der 100. Geburtstag von Kostolany. Hier kann man einige seiner Weisheiten finden. Diese 2 fand ich sehr gut, passend zu den letzten Posts hier:

"An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten."

"Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit."
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